Stopp der iranischen Ölexporte würde Deutschland kaum treffen
Stand: 21.02.2012
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Berlin - Von einem drohenden Stopp der iranischen Ölexporte nach Europa wäre Deutschland nur mäßig betroffen. Wie das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrollen (BAFA) mitteilte, bezog die Bundesrepublik im vergangenen Jahr lediglich 821.000 Tonnen Rohöl aus dem Iran.
Das waren 0,9 Prozent der Gesamteinfuhren. Im Dezember 2011 lag der Anteil demnach sogar nur bei 0,6 Prozent. Der Iran drohte am Montag Deutschland und anderen EU-Staaten mit einer Einstellung der Ölexporte, nachdem er am Sonntag bereits die Exporte nach Großbritannien und Frankreich gestoppt hatte.
Während diese Staaten ebenso wie Deutschland kaum noch Öl aus dem Iran beziehen, wären die Südeuropäer von einem Lieferstopp ernsthaft betroffen. Nach Angaben der Internationalen Energieagentur deckte in den ersten zehn Monaten des Jahres 2011 Italien 13 Prozent und Spanien 12 Prozent seines Bedarfs mit Öl aus dem Iran. Für Griechenland lag dieser Anteil sogar bei 30 Prozent. Insgesamt verkauft Teheran gut 20 Prozent seines Öls an diverse EU-Staaten. Die größten Abnehmer iranischen Rohöls im Jahr 2010 waren China (20 Prozent), Japan (17 Prozent), Indien (16 Prozent) und Südkorea (neun Prozent).
Im Atomstreit mit dem Iran hatte die EU im Januar ein Ölembargo beschlossen, das schrittweise bis zum 1. Juli in Kraft treten soll. Daraufhin kündigte Teheran seinerseits einen Lieferstopp an.