Sozialkassen erwirtschaften 4 Milliarden Euro Defizit
Stand: 28.07.2010
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Wiesbaden - In den Kassen der Sozialversicherungen fehlten im ersten Quartal 2010 vier Milliarden Euro. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte, standen Einnahmen von 123,8 Milliarden Euro Ausgaben von 127,8 Milliarden Euro gegenüber. Damit sei das Defizit aber um 300 Millionen Euro geringer als im gleichen Vorjahreszeitraum.
Zu den Sozialversicherungen gehören die gesetzliche Kranken-, Pflege-, Unfall- und Rentenversicherung, die Alterssicherung für Landwirte und die Arbeitslosenversicherung. Das größte Defizit entstand mit zwei Milliaren Euro bei der Rentenkasse. Auch die Bundesagentur für Arbeit hatte mit 1,9 Milliarden Euro einen erhebliches Defizit zu verzeichnen. Die gesetzliche Krankenversicherung erwirtschaftete Verluste von 200 Millionen und die Pflegeversicherung von 100 Milionen Euro. Durch die Bereiche Unfallversicherung, Knappschaft und Alterssicherung wurden leichte Gewinne von zusammen rund 110 Millionen Euro erwirtschaftet, so dass sich das Defizit in den Sozialkassen auf gut vier Milliarden Euro summiert.
Bei allen Sozialversicherungszweigen standen den gestiegenen Ausgaben auch höhere Einnahmen gegenüber. Vor allem die Bundesanstalt für Arbeit habe ihre Einnahmen deutlich gesteigert. Sie erzielte mit zehn Milliarden Euro eine Einnahmensteigerung von 59,5 Prozent. Grund hierfür sind vor allem vorzeitig abgerufene Bundesmittel zur Arbeitsförderung.