Protest gegen deutsche Gelder für brasilianisches AKW
Stand: 02.03.2012
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Hamburg - Deutschland steigt aus, andere Länder beginnen erst jetzt mit dem großen Ausbau der Kernkraft. Die Finanzierung eines neuen AKW in Brasilien soll unter anderem durch eine Bürgschaft durch die Bundesregierung in Höhe von 1,3 Milliarden Euro sichergestellt werden.
Die Umweltorganisation Greenpeace hat für diesen Samstag bundesweit zu Protesten gegen finanzielle Hilfen des Bundes für den Bau von Atomkraftwerken im Ausland aufgerufen. In insgesamt 66 Städten, darunter auch Berlin, Hamburg und München, wollen die Umweltschützer dabei Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auffordern, staatliche Bürgschaften für den Bau von Nuklearanlagen zu stoppen, wie Greenpeace am Freitag in Hamburg mitteilte.
Konkret soll Merkel die voraussichtlich kommende Woche anstehende Bürgschaft über 1,3 Milliarden Euro für das brasilianische Atomkraftwerk Angra 3 ablehnen. Deutschland unterstützt nach Angaben der Umweltorganisation mit der Absicherung von Krediten, sogenannten Hermesbürgschaften, den Neubau von Atomkraftwerken unter anderem in China, Frankreich und Russland.
"Mit der Bürgschaft unterstützt die schwarz-gelbe Bundesregierung den Bau eines gefährlichen und veralteten Atomkraftwerkes an einem ungeeigneten Standort", sagte der Greenpeace-Atomexperte Tobias Riedl über das brasilianische Projekt. Das 1984 begonnene Kraftwerk Angra 3 sei erdbeben- und erdrutschgefährdet, Sicherheitsstandards und Technik des Reaktors seien veraltet.