Preiskampf bei südhessischen Energieversorgern: GGEW senkt Tarife
Stand: 21.07.2006
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Bensheim (dpa) - Die Öffnung der Energiemärkte beschert den Verbrauchern in Südhessen vom 1. August an sinkende Preise. Nachdem die Darmstädter Entega AG Ende Juni günstigere Tarife für Strom und Gas angekündigt hatte, zog die Bensheimer Gruppen-Gas- und Elektrizitätswerk AG (GGEW) nun nach. In einer Mitteilung vom Freitag versprach das Unternehmen "sinkende Energiepreise für die ganze Region". GGEW und Entega sind vor allem im traditionellen Heimatmarkt der Bensheimer an der Bergstraße Konkurrenten.
Wie die GGEW mitteilte, werden die Strompreise vom 1. August an beispielsweise im Haupttarif, den 70 Prozent der Kunden beziehen, um 0,58 Cent auf 15,75 Cent pro Kilowattstunde sinken. Im Haupttarif für Gaskunden wird der Preis demnach um 0,41 Cent auf 5,10 Cent reduziert. Damit ergebe sich bei einem Stromverbrauch von 3 000 Kilowattstunden und bei einem Gasverbrauch von 20 000 Kilowattstunden eine Kostenentlastung von rund 100 Euro pro Jahr. Diese Tarifsenkung sei trotz einer gegenläufigen bundesweiten Entwicklung möglich, weil das Unternehmen die erwartete Senkung der Netzentgelte einkalkuliere.
Hintergrund ist ein Preiskampf zwischen den Konkurrenten. Der GGEW-Bereichsleiter Marketing und Vertrieb, Rainer Babylon, sagte am Freitag: "Verbraucher bei uns in Südhessen müssen nicht ständig Preise vergleichen, sondern können immer sicher sein, dass sie als GGEW-Kunden garantiert günstigere Konditionen erhalten können als beim Hauptwettbewerber Entega." Gleichzeitig brachte er seine Hoffnung zum Ausdruck, auch aus dem Raum Darmstadt und dem Odenwald Neukunden zu gewinnen. Die Darmstädter ihrerseits hatten bei der Ankündigung ihrer neuen Tarife betont, Strom und Gas nun günstiger als die GGEW anzubieten.
Die GGEW hat nach eigenen Angaben in Südhessen rund 85 000 Stromkunden sowie 16 000 Abnahmestellen für Gas (inklusive Mehrfamilienhäuser). Entega hat nach eigenen Angaben 160 000 Erdgas- und 450 000 Stromkunden in Südhessen und Mainz.