Keine zusätzlichen Ökostrom-Kosten für deutsche Stahlindustrie
Stand: 12.08.2016
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Essen/Berlin - Die von Krisen gebeutelte deutsche Stahlindustrie bleibt von zusätzlichen Kosten in Millionenhöhe verschont. Finanzielle Belastungen, die der Branche aus der Ökostrom-Förderung drohten, sind vom Tisch.
Es bleibe bei der Befreiung von der Erneuerbare-Energien-Umlage bei den Bestandsanlagen zur sogenannten Eigenstromproduktion in der deutschen Stahlindustrie, sagte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (WAZ, Freitagausgabe). "Ich bin wirklich froh darüber, dass wir das nach zwei Jahren zäher Verhandlungen endlich erreichen konnten."
Die Europäische Kommission hatte demnach zunächst geplant, die Stahlhersteller, die Gase aus dem Hochofen zur Stromerzeugung für den eigenen Verbrauch einsetzen, zur Kasse zu bitten. Der Stahlindustrie drohten nach Angaben des deutschen Branchenverbands zusätzliche Kosten von 120 bis 240 Millionen Euro pro Jahr. Gabriel sagte der WAZ, es gebe nun eine Grundsatzeinigung mit der EU-Kommission nach Gesprächen mit Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Erst wenn die Generatoren in den Stahlwerken ersetzt werden, falle eine EEG-Umlage von 20 Prozent an. Aber auch diese werde in der Stahlindustrie nicht erhoben.
Die Stahlindustrie ist derzeit in einer Krise. Die Stahlpreise weltweit sind angesichts von Überkapazitäten gefallen. Dazu werfen europäische Hersteller chinesischen Stahlkonzernen Preisdumping vor.