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Japan - die Lage drei Monate nach der Fukushima-Katastrophe

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa | dapd

Berlin/Hamburg/Tokio - Auf dem Kraftwerksgelände Fukushima-Daiichi könnte es laut der Betreiberfirma Tepco schon bald, nämlich um den 20. Juni, zu einer erneuten Katastrophe kommen - falls es heftig regnet, sogar schon früher. Denn die momentan wohl größte Gefahr geht von den etwa hunderttausend Tonnen hochradioaktiven Kühlwassers aus, welche ins Untergeschoss der Reaktorgebäude gelaufen sind. Berechnungen zufolge drohen diese am 20. Juni überzulaufen, die verstrahlte Brühe könnte sich dann auf dem Gelände verteilen und ins Meer fließen.

Wohin also mit dem kontaminierten Wasser? Riesentanks als Endlager oder der Versuch, die Radioaktivität aus der Flüssigkeit herauszufiltern? Eine praktikable Lösung fehlt noch.

Kernschmelze in drei Reaktorblöcken

Das Wasser ist nur eines der akut bedrohlichen Themen in der Unglücksanlage Fukushima. Denn auch drei Monate, nachdem Erdbeben und Tsunami die Meiler zerstörten, ist die Situation längst nicht unter Kontrolle. Nur scheibchenweise kam in den vergangenen Wochen ans Licht, was Experten in aller Welt von Anfang an vermuteten: In den Reaktorblöcken 1, 2 und 3 sind die Reaktorkerne - wahrscheinlich komplett - geschmolzen. Die Schmelzmasse liege am Boden der Reaktordruckbehälter. Dabei werde sie von Wasser gekühlt, behauptete Tepco. Das sollte wohl heißen: erstmal Entwarnung.

Doch in einem Bericht der japanischen Regierung an die Internationale Atomenergieagentur IAEA vom 7. Juni klingt das ganz anders: Möglicherweise habe sich die heiße Masse bereits durch die Reaktordruckbehälter geschmolzen und liege "am Boden der Sicherheitsbehälter" (Containments), die die Reaktordruckbehälter umgeben. Wie beschädigt wiederum diese Containments sind, ist unklar. Doch immer wieder werden in den Reaktorgebäuden hohe Mengen an Radioaktivität gemessen. Das deutet auf Lecks hin. Anfang Juni etwa verzeichnete das Messgerät eines Roboters 4000 Millisievert pro Stunde in Block 1. Das heißt: Ein Arbeiter, der sich an der Stelle nur wenige Minuten aufhält, bekommt seine Jahres-Höchstdosis ab.

Doppelt so viel Radioaktivität wie bekannt gegeben

Eine weitere Angabe musste die japanische Atomaufsicht NISA Anfang Juni drastisch nach oben korrigieren: Die Radioaktivität, die nach dem GAU freigesetzt wurde, sei mit 770.000 Terabecquerel doppelt so hoch gewesen wie zunächst bekannt gegeben. Sollte die Angabe diesmal stimmen, wäre mittlerweile rund ein Sechstel der Radioaktivität in die Umgebung gelangt wie beim Atomunglück in Tschernobyl.

Rund 80 Prozent der Radioaktivität sei über die Luft und das eingeleitete Wasser ins Meer gelangt, schätzt die Umweltorganisation Greenpeace. Was das für die Flora und Fauna und die Fischereiwirtschaft in der Region bedeutet, ist offen.

Massen-Evakuierungen

Doch auch an Land sind ganze Regionen verstrahlt. Ob die rund 80.000 Menschen, die aus dem Umkreis von 20 Kilometern evakuiert wurden, jemals zurückkehren können, ist unklar. Ministerpräsident Naoto Kan hatte in Aussicht gestellt, dass eine Rückkehr möglich sein könnte, sobald das Atomkraftwerk sich im Zustand des "cold shutdown" befindet. Das heißt, sobald das Kühlwasser in den Reaktoren stabil bei 100 Grad gehalten werden kann. Doch der Mitte April von Tepco vorgelegt Zeitplan, der den "cold shutdown" bis Januar 2012 vorsah, ist längst Makulatur - auch das musste Tepco zugeben, als die Kernschmelzen in allen Reaktoren nicht mehr zu verheimlichen waren.

Derzeit werden weitere Orte evakuiert, etwa das Bergdorf Iitate, rund 40 Kilometer nordwestlich von Fukushima-Daiichi. Hier wurden Werte von bis zu 45 Mikrosievert pro Stunde gemessen. In der Gegend um Tschernobyl mussten die Bewohner ihre Heimat bereits bei einer deutlich geringeren Belastung verlassen. Deshalb fordern internationale Experten längst weitere Evakuierungen. Das französische Institut für Strahlungsschutz und Nuklearsicherheit
(IRSN) empfahl Ende Mai die Umsiedlung weiterer 70.000 Menschen.

Kinder dürfen nicht draußen spielen

Doch die Regierung zögert. Immerhin hat sie Ende Mai eine äußerst umstrittene Entscheidung zurückgenommen: Die Höchstgrenze für die Radioaktivität, der Schulkinder ausgesetzt sein dürfen, war von einem auf 20 Millisievert im Jahr angehoben worden. Das hatte zu Protesten geführt. "Sie sagen unseren Kindern, sie sollen Masken und Mützen aufsetzen und weiter zur Schule gehen", hatte Tomoko Hatsuzawa aus Fukushima-Stadt in einem offenen Brief geschrieben, der im Internet um die Welt ging. "Diesen Sommer werden unsere Kinder nicht schwimmen gehen und nicht draußen spielen können."

Am 27. Mai lenkte die Regierung ein. Das Kultusministerium gab bekannt, in Schulen mit einer Ortsdosisleistung von mehr als einem Millisievert pro Jahr den Erdboden abtragen zu lassen.

Arbeiter in AKW leisten Schwerstarbeit

Währenddessen arbeiten auf dem Kraftwerksgelände weiterhin Hunderte Menschen unter miserablen Bedingungen. Nachdem Anfang Juni zwei Arbeiter dehydriert ins Krankenhaus eingeliefert wurden, sagte Tepco zu, sich mehr um die Gesundheit der Techniker zu kümmern. Ein Grund zur Besorgnis ist die Sommerzeit: Mit steigenden Temperaturen wird die Arbeit in den Schutzanzügen immer heikler.

Nukleare Gefahr noch nicht gebannt

Das Wetter bereitet ein weiteres Problem: Mit den Temperaturen steigt auch die Häufigkeit von Stürmen und starken Regenfällen. Das bedroht die von den Explosionen ohnehin stark beschädigten Gebäude. Seit Ende Mai baut Tepco Stützpfeiler unter dem wahrscheinlich undichten Abklingbecken in Block 4. Hier lagern stark strahlende, noch ziemlich "frische" Brennelemente im Wasser. Die Pfeiler sollen verhindern, dass Stürme das Becken zum Einsturz bringen und damit die Brennelemente freilegen. Denn dann würden enorme Mengen Radioaktivität freigesetzt. Dieses Szenario liegt durchaus noch im Bereich des Möglichen.

Ebenso akut ist noch die Gefahr, dass der geschmolzene Kernbrennstoff aus den Reaktoren 1 bis 3 auch die Containments durchdringt und in die Umgebung gelangt. Verstrahltes Kühlwasser scheint schon aus den Containments zu sickern, sonst wäre es nicht so hoch kontaminiert. Die nukleare Gefahr aus Fukushima ist noch längst nicht gebannt.