Immer mehr Beschwerden über Telefonwerbung
Stand: 28.12.2017
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Berlin - Lästige und unerlaubte Werbeanrufe nerven. In diesem Jahr haben sich mehr Verbraucher darüber beschwert als in den letzten Jahren. Bei der Bundesnetzagentur gingen bis Ende November 52 342 schriftliche Beschwerden ein - im Vorjahr waren es im gesamten Jahr nur rund 29 300. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Grünen hervor, über die zuvor die "Saarbrücker Zeitung" (Donnerstag) berichtete. In den beiden Vorjahren lag die Zahl demnach noch niedriger: 2014 bei rund 26 200, 2015 bei etwa 24 500.
Die Bundesregierung geht davon aus, dass die starke Zunahme 2017 verschiedene Grüne hat - unter anderem seien Verbraucher für das Thema sensibilisiert, weil die Medien viel über unerlaubte Werbung am Telefon berichteten. Über eine erneuerte Online-Beschwerdeplattform der Bundesnetzagentur könnten Beschwerden zudem einfacher abgegeben werden. Telefonwerbung unterliegt in Deutschland strengen Regeln.
Niemand darf zu Werbezwecken angerufen werden, ohne dass er vorher ausdrücklich zugestimmt hat.
Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer forderte schärfere Gesetze: Verträge aus unerlaubten Anrufen sollten von den Kunden immer zusätzlich schriftlich bestätigt werden müssen, sagte er der "Saarbrücker Zeitung". "Das dürfe die Zahl der Vertragsabschlüsse einbrechen lassen und damit auch das Abzockmodell unattraktiv machen." Zudem seien die Bußgelder zu niedrig.
Im August hatte die Bundesnetzagentur mitgeteilt, dass sie ein Rekordbußgeld von 300 000 Euro gegen den Stromversorger Energy2day verhängt habe. Rund 2500 Beschwerden über Werbeanrufe der Firma waren eingegangen. Es war das erste Mal, dass die Bundesnetzagentur ihren Bußgeldrahmen voll ausschöpfte.