Handytelefonate im EU-Ausland sollen günstiger werden
Stand: 28.03.2012
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Brüssel - Die Kosten für Handygespräche im europäischen Ausland sollen bald noch weiter sinken. Das sieht eine am Dienstagabend erzielte Einigung auf EU-Ebene vor. So sollen Anrufe per Roaming ab 1. Juli 2012 mit einem deutschen Handyvertrag nur noch höchstens 34,5 Cent kosten. Im Juli 2013 sollen die Gebühren abermals fallen auf maximal rund 28,6 Cent inklusive Mehrwertsteuer. Ab Juli 2014 darf ein Handygespräch aus dem europäischen Ausland dann noch maximal 22,6 Cent kosten.
Auf die Maximalpreise fürs Roaming einigte sich am Dienstagabend die dänische EU-Ratspräsidentschaft mit einer Delegation des Europaparlaments, die Europaabgeordnete Angelika Niebler (CSU) war dabei auf Parlamentarierseite federführend. Die Einigung müssen nun noch die 27 EU-Mitgliedstaaten und das Plenum des Parlamentes absegnen. Die Zustimmung des Parlamentes im Mai ist nach Nieblers Worten absehbar, auch die Zustimmung der EU-Staaten steht Diplomatenangaben vom Mittwoch zufolge so gut wie fest.
Derzeit liegen die Maximalpreise bei rund 41,7 Cent pro Minute bei abgehenden Anrufen und 13,1 Cent pro Minuten bei eingehenden Anrufen, jeweils inklusive der deutschen Mehrwertsteuer von 19 Prozent. Die aktuellen und auch die künftigen Limits sind auf das EU-Ausland beschränkt, sie gelten also nicht außerhalb der Union. Somit sind auch beliebte Urlaubsländer wie die Türkei oder die Schweiz nicht inbegriffen.
Auch Datenroaming-Preise sollen gedeckelt werden
Erstmals sollen der Einigung zufolge auch die Verbraucherpreise für das Datenroaming für mobiles Internet beschränkt werden. Dies soll ab 1. Juli 2012 pro Megabyte höchstens 83,3 Cent kosten, ab Juli 2013 höchstens 53,6 Cent und ab Juli 2014 höchstens 23,8 Cent. Bei SMS wären es ab Juli 10,7 Cent, ab Juli 2013 9,5 Cent, ab Juli 2014 höchstens noch 7,1 Cent.
Die für Telekommunikation zuständige EU-Kommissarin Neelie Kroes begrüßte in Brüssel die vorläufige Einigung zwischen Europaparlament und Ministerrat. Sie verwies darauf, dass der Kompromiss auch weitere Neuerungen im Sinne der Verbraucher beinhalte. Dazu gehört, dass die Kunden ab 1. Juli 2014 für das Roaming einen separaten Vertrag abschließen können, wenn sie bei der Konkurrenz Vorteile gegenüber dem heimischen Anbieter sehen. Sie könnten dabei ihre Telefonnummer beibehalten.