Energieriesen rutschen bei Energieerzeugung unter 50 Prozent
Stand: 30.08.2011
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Essen - Die Vormachtstellung der vier großen Strom- und Gasversorgunger in Deutschland bei der Energieerzeugung bröckelt. Die Konzerne RWE, E.ON, EnBW und Vattenfall verlieren gemessen an der Kraftwerkskapazität 2011 voraussichtlich die Mehrheit. Das geht aus einer Berechnung des RWE-Marktexperten Hans-Wilhelm Schiffer hervor, die er in der aktuellen Ausgabe des Branchenmagazins "ew" veröffentlicht hat. Laut der Zeitung "Die Welt" (Mittwoch), mit Verweis auf die Statistik, dürfte der Anteil in diesem Jahr erstmals auf unter 50 Prozent rutschen.
Während der Anteil der Großen 2006 noch bei 65 Prozent lag, ist er bis Ende 2010 auf 54 Prozent gefallen. Insgesamt waren E.ON, RWE, Vattenfall und EnBW im vergangenen Jahr 89,6 Gigawatt zuzurechnen, insgesamt waren inklusive erneuerbare Energien 166,5 Gigawatt installiert.
Schiffer macht zwei entscheidende Gründe für einen zu erwartenden weiteren Rückgang aus: Durch das Moratorium und die Abschaltung von acht Kernkraftwerken gehen 8,4 Gigawatt dauerhaft vom Markt, die allein den vier großen Versorgern zuzurechnen waren. Gleichzeitig erhöht sich die Kapazität anderer Betreiber, vor allem durch die Errichtung von Windenergie- und Photovoltaikanlagen. In Bezug auf die tatsächlich produzierte Menge, im Unterschied zur reinen Kapazität, ist der Marktanteil der vier Konzerne größer, aber ebenfalls tendenziell rückläufig.