EnBW erhält Mehrheit am tschechischen Stromkonzern PRE Group
Stand: 14.07.2010
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Hamburg - EnBW wird zu einem großen Mitspieler auf dem tschechischen Strommarkt, so ein Pressebericht. Der deutsche Energieversorger hält demnach künftig 69,9 Prozent an der Prager PRE Group, dem drittgrößten Stromversorger in der Tschechischen Republik. Die Gremien der Stadt hätten ihre Zustimmung zu einem Aktien-Ringtausch mit dem Prager Fernwärmeversorger gegeben. Dies berichtete die "Financial Times Deutschland" am Mittwoch mit Verweis auf mit der Sache vertraute Personen.
Mit der Transaktion hält EnBW erstmals eine Mehrheitsposition an einem ausländischen Stromversorger. Konzernchef Hans-Peter Villis hatte schon auf der Hauptversammlung im April darauf verwiesen, dass sich über eine Mehrheit an dem Prager Stromversorger zusätzliche unternehmerische Chancen jenseits des Kernmarkts Deutschland ergäben. PRE vereint Stromnetze und Vertrieb. Nach den zuletzt verfügbaren Daten erzielte die Prager Energiegesellschaft 2008 einen Jahresüberschuss von 87 Millionen Euro bei einem Umsatz von rund 756 Millionen Euro.
EnBW-Chef Villis hat auf dem seit 2006 liberalisierten tschechischen Energiemarkt mit seinen heimischen Konkurrenten zu tun. Zu den Mitspielern gehört beispielsweise der deutsche E.ON-Konzern, der am Gasversorger der Hauptstadt Prag maßgeblich beteiligt ist. Zudem kontrolliert RWE über seine Tochter Transgas rund 80 Prozent des tschechischen Erdgasmarktes.