Deutlicher Nachfrageschub für Gas erwartet
Stand: 16.06.2011
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Paris - Nach aktuellen Einschätzungen der Internationalen Energieagentur (IEA) wird die Gas-Nachfrage durch den Abschied von der Atomkraft deutlich beflügelt werden. So könne die Nachfrage nach Gas durch geringere Investitionen in den Atombereich nach dem Fukushima-Unfall weiter gestärkt werden. Dies geht aus dem am Donnerstag in Paris veröffentlichten Öl- und Gasmarktbericht der IEA hervor.
Im vergangenen Jahr sei der weltweite Verbrauch gegenüber 2009 mit einer der höchsten Wachstumsraten der vergangenen 40 Jahre auf 3,28 Milliarden Kubikmeter gestiegen.
Für den Zeitraum bis 2016 sagt die Agentur vor allem durch industrielle Nutzung ein anhaltend starkes Interesse voraus: "Der Stromgewinnungssektor bleibt für die Nachfrage nach Naturgas der wichtigste Schubfaktor." China sei nun viertgrößter Gaskunde. Auch im mittelfristig ebenfalls anziehenden Öl-Bereich ist das "Reich der Mitte" demnach nun ein Schwergewicht.
Die in der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zusammengeschlossenen Industrieländer dagegen dürften durch Energiesparmaßnahmen mittelfristig eine sinkende Nachfrage verzeichnen. "Dieser Rückgang ist ausgeprägter als in unseren früheren Projektionen", schreibt die IEA. Ein Grund seien die hohen Preise gewesen.