"Bulb Fiction": Film gegen Energiesparlampen erntet Kritik
Stand: 01.06.2012
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Frankfurt/Main - Die Glühbirne hat in der EU keine Zukunft mehr. Sie wird per Gesetz durch Energiesparlampen ersetzt, was sehr viele Vorteile mit sich bringt. Ein Filmemacher aus Österreich sah das anders und drehte einen Film, der den Sinn des Glühbrinen-Verbots anzweifelt.
Der Dokumentarfilm "Bulb Fiction" über die erzwungene Einführung von Energiesparlampen in der EU hat die deutsche Elektroindustrie schwer verärgert. "Statt Alternativen zum Energiesparen bei der Beleuchtung aufzuzeigen, schürt der Film eher diffuse Ängste und verunsichert die Verbraucher", sagte der Geschäftsführer des ZVEI-Fachverbands Licht, Jürgen Waldorf, am Donnerstag in Frankfurt der Nachrichtenagentur dpa.
Der Film des österreichischen Filmemachers Christoph Mayr ist seit Donnerstag in deutschen Kinos zu sehen. Er thematisiert die erzwungene Einführung der Energiesparlampe in der EU über das schrittweise Verbot hergebrachter Birnen. Der Film warnt vor Quecksilber aus zerstörten Leuchten und zweifelt die angeblich sehr lange Lebensdauer der neuen Lampen an.
Kritik hauptsächlich an Quecksilber
Es werde niemand zur Nutzung der neuen Technik gezwungen, sagte hingegen der Vertreter des Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI), Waldorf. Es stünden auch weiterhin Halogen- und LED-Lampen als Alternativen zur Verfügung. Der Film "Bulb Fiction" wie auch das ähnlich positionierte "Glühbirnenbuch" hätten die Chance auf eine sachliche Debatte vertan.
Die neuen Lampen könnten in Europa jährlich bis zu 28 Millionen Tonnen Kohlendioxid einsparen, was dem Ausstoß von zwölf mittelgroßen Kohlekraftwerken entspreche, erläuterte Waldorf. Hier laufe auch die Kritik am unbestrittenen Quecksilbergehalt der Energiesparlampen ins Leere, da die Produktion von Strom aus Kohle in dieser Dimension weit mehr Quecksilber freisetze. Zur versprochenen Lebensdauer von rund 10 000 Stunden verwies der ZVEI auf regelmäßige Untersuchungen unabhängiger Institute, die Angaben der Industrie bestätigt hätten.