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Bedeutet der Atomausstieg eine Renaissance der Kohle?

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Berlin - Der geplante Atomausstieg bewegt die Gemüter. Im Hintergrund werden jedoch Stimmen laut, dass als Ersatz für die Kernenergie nun mehr Kohlekraftwerke in Deutschland notwendig seien. Damit könnte ein Rückfall bei den Klimaschutzzielen drohen. Nach Meinung von Greenpeace und dem Umweltbundesamt muss es nach dem Atom- aber auch einen Kohleausstieg geben.

In der Lausitz müssen die Bewohner der Dörfer Grabko, Kerkwitz und Atterwasch weiterhin ihre Umsiedlung fürchten. Durch den Atomausstieg bis 2022 wird Kohle für die Stromgewinnung in Deutschland eher noch an Bedeutung gewinnen. Und unter den Grundstücken der rund 900 Einwohner liegt jede Menge der billigen, aber extrem klimaschädlichen Braunkohle. Der Konzern Vattenfall Europe plant die Erweiterung des Tagebaus Jänschwalde und daher für die Zukunft eine von den Bürgern heftig bekämpfte Umsiedlungsaktion.

40 Prozent des Stroms aus Kohle

Was oft vergessen wird: Kohle hat in Deutschland einen Anteil von rund 40 Prozent an der Stromversorgung und wird auch nach der Atomabstimmung des Bundestags am Donnerstag bis auf weiteres die Hauptlast der Energieversorgung tragen. Unions-Politiker wie der Energiekoordinator Thomas Bareiß (CDU) betonen, man brauche neben klimafreundlichen Gaskraftwerken auch neue Kohlekraftwerke, weil Gaskraftwerke allein zu teuer seien und Deutschland noch abhängiger machen würden von Gaslieferungen aus dem Ausland. Möglicherweise werden auch neue Kohlekraftwerke nun mit einem Millionenprogramm gefördert.

Ernst Ulrich von Weizsäcker, ein Vordenker der Umweltbewegung, sieht die Gefahr, dass der Atomausstieg zum Bau neuer Kohlekraftwerke führt und so dem Klima letztlich schadet. Der Öffentlichkeit werde "ein großes Theater über Windparks auf See und die Notwendigkeit leistungsfähiger neuer Netze vorgespielt", schreibt Weizsäcker in der "Zeit". "Kohle statt Atom" heiße in Wahrheit die nirgends offen ausgesprochene Devise. Schon der rot-grüne Ausstiegsbeschluss vor elf Jahren habe dem Klima geschadet, weil er den Bau von mindestens neun großen Kohlekraftwerken nach sich gezogen habe. Niemand sage offen, dass dieser Kohleboom die Folge des Atomausstiegs gewesen sei.

Bau neuer Kraftwerke

Der Grünen-Abgeordnete Oliver Krischer kritisiert die Anzeichen für eine "Kohle-Renaissance". "Mit der Auflage eines Förderprogramms für fossile Kraftwerke begeht die Bundesregierung nach ihrem alten Irrtum Atomkraft den neuen Irrtum Kohlekraft", betont Krischer.

Bisher planen Energieunternehmen den Bau und die Modernisierung von 51 großen Stromproduktionsanlagen bis 2019 - darunter sind auch ein Dutzend großer Windparks auf See. Die größten Anlagen sind jedoch Kohlekraftwerke. So baut RWE in Neurath (Nordrhein-Westfalen) zwei neue Braunkohle-Kraftwerksblöcke mit je 1100 Megawatt (MW) und in Hamm ein Steinkohlekraftwerk mit 1600 MW. Vattenfall baut zudem das umstrittene Steinkohlekraftwerk in Hamburg-Moorburg mit 1640 MW. Das ist mehr Leistung, als die größten AKW in Deutschland haben.

Ob neben den geplanten Kohlekraftwerken noch weitere entstehen, liegt im Ermessen der Betreiber - und Kohle ist für sie trotz der Verschmutzungsrechte, die gekauft werden müssen, lukrativ. Sicher, moderne Anlagen wie das umstrittene E.ON-Kraftwerk Datteln 4 werden dem Klima weniger schaden als alte Kohlemeiler, die für neue Anlagen sukzessive vom Netz gehen sollen. Die Regierung will zur Erreichung des Ziels, die Treibhausgasausstöße bis 2020 um 40 Prozent zu reduzieren, am liebsten auf weniger klimaschädliche Gaskraftwerke setzen. Aber angesichts geringer Wirkungsgrade, hoher Kosten und der Aussicht, täglich nur ein paar Stunden zu produzieren, wenn Sonnen- und Windstrom fehlen, sind Investitionen hier oft weniger verlockend.

Umweltbundesamt: schrittweiser Kohleausstieg

In den nächsten Jahrzehnten müsse der schrittweise Kohleausstieg gelingen, appelliert der Präsident des Umweltbundesamts, Jochen Flasbarth. "Sonst werden wir die Klimaschutzziele für Deutschland nicht erreichen." Wenn man nun kurzfristig mehr Kohle verstrome in bestehenden Kohlekraftwerken oder in Neubauten, "müssen die CO2-Emissionen an anderer Stelle eingespart werden", so Flasbarth.

Das Atomforum hatte die Atomkraftwerke 2010 als "Deutschlands ungeliebte Klimaschützer" angepriesen. Jetzt muss die Regierung die Herkulesaufgabe vollbringen, trotz Atomausstiegs den Klimaschutz nicht unter die Räder kommen zu lassen. Denn Kohlestrom ist in der Erzeugung mit unter 5 Cent pro Kilowattstunde die billigste Energieform - rechnet man die Klimaschäden nicht hinzu.

Kohlekraft ist anders als Windenergie in der Produktion planbar, was gerade für die Industrie wichtig ist. Die Umweltschützer von Greenpeace sehen die Probleme fehlender Speicher für überschüssigen Ökostrom in den nächsten Jahren als lösbar an und wollen daher nun dem raschen Kohleausstieg bei ihren Kampagnen volle Konzentration widmen. "Bis 2030 sollten alle großen Braun- und Steinkohlekraftwerke vom Netz sein", fordert Energieexperte Andree Böhling.