Axa kann Gewinn um mehr als die Hälfte steigern
Stand: 17.02.2012
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Paris - Die Griechenland-Krise und das Dauer-Zinstief in den USA haben Europas zweitgrößten Versicherer Axa im vergangenen Jahr eine Milliardensumme gekostet. Dass der Gewinn dennoch um mehr als die Hälfte auf 4,3 Milliarden Euro stieg, verdankte der Allianz-Konkurrent vor allem dem Verkauf seines Geschäfts in Australien und Neuseeland.
Die Aktionäre sollen mit einer stabilen Dividende von 69 Cent je Aktie an dem Ergebnis teilhaben. Analysten hatten allerdings mit einem weit höheren Überschuss gerechnet.
Die Aktie des Konzerns reagierte mit einem Kursrutsch auf die Nachrichten. Um die Mittagszeit lag das Papier mit 2,33 Prozent im Minus und gehörte damit zu den Schlusslichtern im französischen Index CAC 40. Zusätzlich auf den Kurs drückte laut Händlern noch, dass die Ratingagentur Moody's ihr Bonitätsurteil für den französischen Versicherer am frühen Donnerstag mit einem negativen Ausblick versehen hatte.
Abschreibungen
Am schwersten auf dem Jahresgewinn lasteten Abschreibungen auf das darbende Geschäft mit fondsgebundenen US-Lebensversicherungen, sogenannten Variable Annuities. Wegen des Dauer-Zinstiefs in den USA verspricht das Geschäft mit diesen Policen kaum mehr Profit zu bringen. 943 Millionen Euro schrieb Axa auf diesen Bereich ab.
Hinzu kamen hohe Lasten aus der Griechenland-Krise und Abschreibungen infolge der Turbulenzen an den Aktienmärkten. Den Wert des Aktiendepots musste Axa um 308 Millionen Euro nach unten korrigieren. Auf griechische Staatsanleihen schrieb der Konzern insgesamt 387 Millionen Euro ab - auf jetzt noch 22 Prozent des Nennwerts. Damit schlummern nun kaum mehr Risiken aus einem möglichen Zahlungsausfall Griechenlands in den Büchern des Versicherers.
Maues Geschäft
Unterdessen lief auch das eigentliche Geschäft insgesamt eher mau. Der Umsatz sank konzernweit um vier Prozent auf 86,1 Milliarden Euro. Während die Entwicklung in der Schaden- und Unfallversicherung nach oben zeigte, musste Axa in der Lebensversicherungssparte Einbußen hinnehmen.
Immerhin reichten die Beitragseinnahmen im Schaden- und Unfallgeschäft aus, um die Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb zu decken. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote blieb - auch dank der Auflösung von Rückstellungen - mit 97,9 Prozent unter der kritischen 100-Prozent-Marke.
Den Gewinn unter dem Strich verdankte Axa zu mehr als der Hälfte dem Verkauf von großen Teilen seines Auslandsgeschäfts. Insgesamt wuchs der Gewinn um 57 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro. Der Verkauf der früheren Tochter Axa Asia Pacific, die in Australien und Neuseeland aktiv ist, brachte den Franzosen zusammen mit der Trennung vom Kanada-Geschäft und dem Anteil am chinesischen Versicherer Taikang Life 2,3 Milliarden Euro ein.